Voraussetzung für einen
funktionierenden liberalisierten Wettbewerb in der Energiewirtschaft ist
die zeitnahe Bereitstellung von Informationen zu gemessenen Energiemengen
für Abrechnungszwecke. Die Informationen benötigen sowohl Netzbetreiber
und Abrechner als auch der Kunde für die Kontrolle seiner Energieabrechnung.
Alle berechtigten Marktteilnehmer müssen daher diskriminierungsfrei
und neutral Zugang zu eichrechtlich gesicherten Messwerten erhalten. Die
Messwerte stellen im liberalisierten Strommarkt Marktinformationen dar,
die einen großen und wechselnden Teilnehmerkreis betreffen und für
die auch aus der Sicht des Verbraucherschutzes hohe Anforderungen an Sicherheit
(Authentizität, Vertraulichkeit, Integrität) gelten müssen.
Die Anforderungen sind vergleichbar mit e-Commerce und Home-Banking.
Mit dem Entstehen neuartiger
Verflechtungen zwischen Energieanbietern, Netzbetreibern, Händlern
und Kunden, die selbst wieder Händler sein können, hat sich die
Komplexität stark erhöht. Vor allem die Forderung nach neuen
informationstechnischen Lösungen wurde immer lauter.
Das vom Bundesministerium
für Wirtschaft aufgelegte VERNET-Programm
( Sichere und verlässliche Transaktionen in offenen Kommunikationsnetzen
) war der Anlass die Kräfte verschiedener Gruppen so zu bündeln,
dass das Forschungsvorhaben Selma im Jahre 2000 beantragt wurde. Von 48
eingereichten Projektvorschlägen wurden im Frühjahr das SELMA-Projekt
und 7 weitere Projekte ausgewählt.